Den beruflichen Wiedereinstieg professionell gestalten
Warum es gut ist, den beruflichen Wiedereinstieg nach einer längeren Pause gut vorzubereiten, erfuhren die Teilnehmerinnen des Seminartags für pädagogische Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen katholischer Kindertageseinrichtungen in der Erzdiözese Bamberg am 2. April 2014. Gemeinsam mit dem Diözesancaritasverband und dem Caritasverband Nürnberg lädt die Erzdiözese Bamberg dazu jährlich in das Bistumshaus St. Otto ein. Auf dem Programm des Tages standen wie immer sozial- und arbeitsrechtliche Informationen rund um das Arbeitsverhältnis und den Wiedereinstieg, das bewusste Wahrnehmen der eigenen Eltern- und Berufsrolle in Hinblick auf die Möglichkeiten und Grenzen des Wiedereinstiegs sowie fachliche Themen aus dem Kindertagesstättenbereich.
Eingangs tauschten sich die Teilnehmerinnen über zwei Fragen aus: „Welche Nüsse habe ich noch zu knacken?“ und „Welche Schätze bringe ich zum Wiedereinstieg mit?“ Im Anschluss reflektierten Sie gemeinsam mit der Gleichstellungsbeauftragten Frau Krapf ihre Rollen und die Dynamik des Wiedereinstiegs im familiären und beruflichen System. Es zeigte sich, dass Beruf und Familie für pädagogisches Personal in Kindertageseinrichtungen nicht immer einfach zu vereinbaren sind, einerseits zeitlich bedingt, aber auch durch die eigenen Ansprüche an Erziehung und Betreuung. Darüber hinaus erfordern elternfreundliche Öffnungszeiten, Flexibilisierung der Angebote, die hohe Wertigkeit der Bildungsförderung und -begleitung, Elemente wie Inklusion, Partizipation der Kinder oder Förderung des Demokatieverständnisses von den pädagogoischen Kräften in ihrem Beruf eine hohe Flexibilität und fachliche Kompetenz. Hinzu kommen noch die erhöhten Anforderungen im bürokratischen und organisatorischen Bereich.
Eine dauerhafte Wiederaufnahme der Berufstätigkeit braucht daher eine fachliche Souveränität, ein gutes Zeitmanagement und verlässliche Unterstützungssysteme für Eltern und pflegende Angehörige. „Wenn ich das so sehe, muss ich meinen Wiedereinstieg zum September überdenken“, meint eine Teilnehmerin. Sie wird ihre Beurlaubung verlängern und sich auf die Berufsrückkehr im nächsten Jahr vorbereiten. Dazu gehört auch ein rechtzeitiges Rückkehrgespräch mit dem Arbeitgeber mindestens 6 Monate vor dem Wiedereinstieg und ein schriftlicher Antrag auf Teilzeitarbeit an den im Arbeitsvertrag stehenden Arbeitgeber. "Denn zum Glück weiß ich jetzt, dass eine mündliche Zu- oder Absage noch lange nicht verbindlich ist! So einen Tag müsste es für alle geben, nicht nur für Wiedereinsteigerinnen."
Die Personalentwicklerin Fr. Bauer sowie die Fachberaterinnen Fr. Güll und Fr. Simon stellten die wichtigsten Neuerungen vor, beantworteten Fragen und nahmen Stellung zu den angesprochenen Themen. Der Seminartag gab den Teilnehmerinnen vornehmlich Orientierung im Berufsfeld und Einblick in die Erfordernisse einer zeitgemäßen Bildungs- und Erziehungsarbeit. Die Referentinnen konnten außerdem die Sensibilität für individuelle Hindernisse beim Wiedereinstieg wecken und notwendige Schritte aufzeigen.