Pflege- und Gesundheitstag 2013
Pflege- und Gesundheitstag des Ordinariats gut besucht / Kompetente Beratung vor Ort
Wie hoch sollte die Herzratenvariabilität einer 50-jährigen Frau sein? Und welche Rolle spielt eine Vorsorgevollmacht, wenn ich in Alter oder Krankheit nicht die Kontrolle verlieren will? Der Pflege- und Gesundheitstag im Bistumshaus St. Otto bot Aufschluss. Rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Erzbistums folgten am 22. Oktober 2013 der Einladung.
Wer gesund und erwachsen ist, kann für sich sorgen. Doch ein Schädeltrauma oder Schlaganfall kann das ändern. In dem Fall sei unbedingt Vorsorge zu treffen. „Sichern Sie sich ab für den Ernstfall der Pflegebedürftigkeit“, appelliert Helmut Göbel vom Hospizverein Bamberg bei seinem Vortrag über Vorsorgevollmachten und Patientenverfügungen und trifft damit genau den Nerv des Aktionstags. Sein Thema ist relevant, der Raum prall gefüllt, einige müssen stehen. Viele der Anwesenden haben Fragen dazu, einige schlechte Erfahrungen gemacht. So ist von einem Rechtsstreit die Rede, der entbrennen kann, wenn zwei Parteien Vollmachten über das Hab und Gut einer Person haben. „Dann kann leider nur ein Gericht die Lage klären“, sagt Göbel. Zeitgleich, wenige Meter weiter stellt Juliana Kliem Wohnungsanpassungen für den Pflegefall vor, weist auf Umbauten hin, die sicher sind und Menschen mit Einschränkung mobil machen. Eine Etage darunter sind technische Alltagshilfen ausgestellt, von hier hört man ab und zu das Bellen der Therapiehunde im Nachbartrakt.
Mehr als 40 Angebote sind untergliedert in die drei Bereiche „Vorsorgen“, „Umsorgen“ und „Für sich sorgen“, präsentiert auf drei Etagen im Bamberger Bistumshaus. „Diesmal widmen wir uns vorrangig dem Pflegeaspekt, während wir im vergangenen Jahr die Gesundheit im Vordergrund hatten“, erklärt Andrea Bauer, Mitglied des zuständigen Arbeitskreises, den Schwerpunkt des Aktionstages.
Doch es gibt auch Anregungen für den Erhalt der eigenen körperlichen Gesundheit: Mutige können Blutdruck, Stresslevel oder die Knochendichte messen lassen. Etwas exotischer kommt die Messung der Herzratenvariabilität daher. „Dabei wird geschaut, wie flexibel ein Mensch die Frequenz seines Herzrhythmus verändern kann“, erklärt Heilpraktikerin Franziska Kraft. Aufgezeichnet wird mittels EKG eine Zick-Zack-Kurve, die im Optimalfall flexibel positiv und negativ ausreißt. Bei einer Probandin, deren Kurve fast gerade verläuft, identifiziert Kraft eine erhöhte Herzfrequenz – ein Anzeichen für zu viel Stress. Lockerung verspricht an diesem Tag bei Bedarf eine Runde Zumba im Fitnessraum im Keller des Bistumshauses.
Prävention gegen körperlichen Abbau und Hinweise zur Vorsorge bei Altersgebrechlichkeit sind durchaus ernste Themen. Angst machen wolle man aber natürlich nicht, sagt Andrea Bauer: „Ziel ist, bewusst zu machen, wie wichtig die Sorge für den eigenen Körper ist.“ Bauer weist darauf hin, dass vor allem Feedback zum Aktionstag erwünscht ist, sowohl um weiter am Konzept des Gesundheitstages zu feilen als auch die Zufriedenheit am Arbeitsplatz zu erhalten und zu verbessern. Die Meinungen gegen Mittag vor Ort fielen weitgehend positiv aus. Die Wahl der Themen sei durchweg relevant, die Organisation gelungen.
Zum Programmheft geht es hier.
Geplant und organisiert wurde die Veranstaltung von den Mitgliedern des Arbeitskreises "Pflege":
Inge Augsburger - DIAG-MAV,
Andrea Bauer - Personalentwicklung,
Johannes Hoppe - MAV Pastorale Dienste und Religionslehrkräfte,
Silke Kastner - Hospizverein Bamberg e. V,,
Andrea Krapf - Gleichstellungs-Stelle,
Anneliese Stöcklein - MAV Erzbischöfliches Jugendamt,
Valentin Weller - MAV Verwaltung